Das Thema, wie sich Arbeit in der Zukunft definiert, hat aufgrund einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung an Dringlichkeit gewonnen. Die Bertelsmann Stiftung hat mit der Veröffentlichung ihrer Studie „2050 – Die Zukunft der Arbeit“ hierzu in der Debatte einen interessanten Beitrag geleistet. Die Autoren Cornelia Daheim und Ole Wintermann haben dabei die Delphi-Studie „Future Of Work“ aus dem Millennium Project, die Experten aus aller Welt einbindet und befragt, ausgewertet. Einer den zentralen Aussagen ist unter anderem: „Wir wissen nicht genau, was kommt, aber wir können es gestalten“. Besonders bemerkenswert ist, dass dem Leser die Meinungen der Experten nicht abgewogen und „politisch korrekt“ präsentiert werden, sondern der freie Meinungsaustausch im „Hinterzimmer“ zugänglich gemacht wird.
Besonders das Kapitel „Arbeit ist heute schon mobil und multilokal, morgen ist sie virtuell und findet im Metaversum (dem kollektiven virtuellen Raum) statt“ auf den Seiten 15 ff. sind für Büromieter im Bezug auf den Bedarf von Büroflächen und deren Gestaltung interessant:
Es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der wissensbasierten Arbeit in Projektform abgewickelt wird. Dadurch entstehen immer wieder neue Teams, die sich nur noch selten persönlich treffen, da sie aus verschiedenen Teilen der Welt kommen.
Auch wird in der Studie deutlich gemacht, dass Arbeitgeber oft noch darüber diskutieren, ob „einen Tag pro Woche in Home Office zu arbeiten, überhaupt realisierbar sei.“, während ein Großteil der Wissensarbeiter längst von überall arbeitet. Da die rechtlichen Aspekte dieser Arbeitsweise ungeklärt sind, gibt es zum Beispiel in den Niederlanden die ersten Gesetzesanpassungen zu diesem Thema: Angestellte bekommen ein Recht auf Arbeit von Zuhause, womit das rechtliche Prinzip sich umdreht.
Wie sich diese Entwicklungen auf den Büroflächenbedarf der Zukunft auswirken werden, bleibt abzuwarten. Bisher haben Desk Sharing, Home Office und Non-Territoriale Büros nicht zu einem rückläufigen Büroflächenbedarf geführt.
Hier geht’s zur zur Studie.