Wer up-to-date bleiben will in Sachen Forschung zum Thema Arbeitswelt von morgen, ist beim Fraunhofer IAO bestens aufgehoben. Seit über 20 Jahren forscht die Office21®-Innovationsoffensive zu diesem Thema und gibt in regelmäßigen Abständen Studien rund um den Arbeitsplatz der Zukunft heraus. Auf der diesjährigen Orgatec ging es um den Schreibtisch der Zukunft. Dieser konnte auf der Messe ausprobiert werden.
Zum einen wurde die sogenannte Wirefree Workstation vorgestellt, die völlig ohne Kabel auskommt, da die Tischplatte mit diversen Wireless-Technologien ausgestattet ist. Zum anderen lud der Extended Workdesk zum Testen ein. Hier wird fast der gesamte Schreibtisch zu einer digitalen Arbeitsplattform.
Wer mehr über das Thema wissen möchte, findet hier weitere Informationen. Oder folgen Sie Office21 einfach auf Twitter.
Das Thema, wie sich Arbeit in der Zukunft definiert, hat aufgrund einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung an Dringlichkeit gewonnen. Die Bertelsmann Stiftung hat mit der Veröffentlichung ihrer Studie „2050 – Die Zukunft der Arbeit“ hierzu in der Debatte einen interessanten Beitrag geleistet. Die Autoren Cornelia Daheim und Ole Wintermann haben dabei die Delphi-Studie „Future Of Work“ aus dem Millennium Project, die Experten aus aller Welt einbindet und befragt, ausgewertet. Einer den zentralen Aussagen ist unter anderem: „Wir wissen nicht genau, was kommt, aber wir können es gestalten“. Besonders bemerkenswert ist, dass dem Leser die Meinungen der Experten nicht abgewogen und „politisch korrekt“ präsentiert werden, sondern der freie Meinungsaustausch im „Hinterzimmer“ zugänglich gemacht wird.
Besonders das Kapitel „Arbeit ist heute schon mobil und multilokal, morgen ist sie virtuell und findet im Metaversum (dem kollektiven virtuellen Raum) statt“ auf den Seiten 15 ff. sind für Büromieter im Bezug auf den Bedarf von Büroflächen und deren Gestaltung interessant:
Es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der wissensbasierten Arbeit in Projektform abgewickelt wird. Dadurch entstehen immer wieder neue Teams, die sich nur noch selten persönlich treffen, da sie aus verschiedenen Teilen der Welt kommen.
Auch wird in der Studie deutlich gemacht, dass Arbeitgeber oft noch darüber diskutieren, ob „einen Tag pro Woche in Home Office zu arbeiten, überhaupt realisierbar sei.“, während ein Großteil der Wissensarbeiter längst von überall arbeitet. Da die rechtlichen Aspekte dieser Arbeitsweise ungeklärt sind, gibt es zum Beispiel in den Niederlanden die ersten Gesetzesanpassungen zu diesem Thema: Angestellte bekommen ein Recht auf Arbeit von Zuhause, womit das rechtliche Prinzip sich umdreht.
Wie sich diese Entwicklungen auf den Büroflächenbedarf der Zukunft auswirken werden, bleibt abzuwarten. Bisher haben Desk Sharing, Home Office und Non-Territoriale Büros nicht zu einem rückläufigen Büroflächenbedarf geführt.
Wie zufrieden sind Büromieter mit ihren neu angemieteten Flächen? Diesen Fragen ging eine aktuelle Studie von Colliers International und dem Lehrstuhl für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung der TU München nach. Für die Datenerhebung wurden rund 1200 Büromieter sämtlicher Branchen befragt, die ihre neuen Büros zwischen 2010 und Anfang 2014 bezogen haben.
Häufigster Umzugsgrund: ein größeres Büro
Direkt danach auf dem zweiten Platz folgt der Wunsch nach einer besseren Ausstattungs- und Lagequalität. Außerdem suchen viele Unternehmen einen repräsentativeren Standort. Auf Platz fünf der häufigsten Gründe für einen Umzug waren Probleme mit dem alten Vermieter. Die Erhöhung der Flächenflexibilität landete auf Platz sechs.
Zufriedene Büromieter
Rund 82 Prozent der Büromieter sind mit ihren Büroflächen zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Mit 88 Prozent bewerteten die Befragen die Lage ihrer neuen Büros besonders positiv. Ähnlich hohe Zustimmungsraten konnte der Bereich Raumgestaltung und Freiräume erzielen.
Heizung, Klimaanlage und Sonnenschutz sind unverzichtbar
Außerdem spielen Kosten für Mietflächen, Nebenkosten und Stellplätzen bei der Büroflächenauswahl eine große Rolle. Des Weiteren wird das Image des Standortes hoch bewertet. Eine gute Infrastruktur, Parkplätze, Aufzüge und sanitäre Anlagen haben ebenfalls einen hohen Stellenwert. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen bei den meisten Unternehmen nur eine kleine Rolle. Ein besetzter Empfang, Konkurrenzschutz oder Außenwerbung sind nur für bestimmte Branchen und Unternehmen relevant.
Quellen:
Mehr Platz, bessere Lage. Süddeutsche Zeitung, Nr. 36, 13. Februar 2015
Motivierte Mitarbeiter sorgen für einen größeren Erfolg der Unternehmen. Mit der Global Workface Study 2014 des „Human Spaces Report“ wurde diese These ein weiteres Mal bestätigt. Für die Unternehmen ist es somit wichtiger denn je, sich mit den potentiellen Einflussfaktoren für Motivation und Engagement auseinanderzusetzen. Die Studie betont, dass von den Arbeitnehmern ein Arbeitsumfeld geschätzt wird, das sie physisch, emotional und sozial unterstützt.
Die Top 5 der am häufigsten gewünschten natürlichen Elemente lauten:
Natürliches Tageslicht
Ruhige Arbeitsumgebung
Blick aufs Wasser
Echte Büropflanzen
Helle/kräftige Farben
Laut Studienleiter Cary Cooper illustriert der Human Spaces Report eindrucksvoll den Einfluss des Arbeitsplatzes auf die Produktivität der Mitarbeiter. „Es ist kein Zufall, dass besonders fortschrittliche Unternehmen heute eine neue Sicht auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen haben und Umgebungen schaffen, die Mitarbeiter dazu anregen, sich zu entfalten, zusammenzuarbeiten und kreativ zu sein.“, so Cooper.
Die Trendforscherin Birgit Gebhardt untersucht in ihrer Studie „Organisationen im Wandel“, wie sich der digitale Wandel auf die Organisation- und Managementstrukturen der Unternehmen auswirkt. Denn der Veränderungsdruck hin zu einer agilen Organisation, die den neuen Prämissen der digitalen Wertschöpfung und ihren Begleitfaktoren wie dem demografischen Wandel gerecht wird, betrifft nahezu alle Unternehmen.
Die Ziele der neuen Arbeitsform lauten: flexible Kollaboration, agile Prozesse und unternehmerisch denkende Mitarbeiter. Auch wenn noch nicht ganz klar ist, wie die Umsetzung des neuen Arbeitens zu erreichen ist, so geht es bei der New Work Order um ein neues Verständnis von Arbeit. Drei gute Gründe für die Veränderung lauten: