Deutliche Unterschiede der Stellplatzmieten in den deutschen Bürozentren

Marktberichte enthalten üblicherweise verschiedenste Angaben zu Durchschnitts- und Spitzenmieten für Büroflächen unterteilt beispielsweise nach Lagen, Objektqualitäten, Größenklassen etc. Doch nicht nur diese Angaben sind für Büromieter von Belang. Kfz-Stellplätze sind in vielen (Innen-)Städten Mangelware und daher entsprechend teuer. In einer heute von Colliers International Deutschland veröffentlichten Studie wurden die monatlichen Stellplatzmieten in öffentlichen Tiefgaragen bzw. Parkhäusern von 13 wichtigen Immobilienmärkten in Deutschland untersucht. Neben den sechs wichtigsten Bürostandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart waren dies die Städte Bremen, Dortmund, Hannover, Karlsruhe, Köln, Nürnberg und Leipzig. Ermittelt wurden die monatlichen Mietpreise in Euro pro Stellplatz. Abschließend wurde ein Vergleich zu den Stellplatzmieten in Büroimmobilien in den genannten Städten angestellt. Insgesamt flossen deutschlandweit Daten zu 216 öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern mit in Summe rund 76.000 Stellplätzen sowie zu 180 Büroimmobilien in den zentralsten Innenstadtlagen (= Central Business District „CBD“) in die Analyse ein.

Parken in München ist kein Schnäppchen – im internationalen Vergleich aber schon!

„Im Durchschnitt muss bei der Anmietung eines Stellplatzes außerhalb eines Büroobjekts und in einer der untersuchten Tiefgaragen bzw. Parkhäuser im CBD mit 136,07 Euro pro Monat gerechnet werden. Die Abweichungen nach oben und unten sind dabei beachtlich“, sagt Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland. Büromieter, die einen außerhalb ihrer Immobilie gelegenen Stellplatz anmieten, müssen in Leipzig durchschnittlich moderate 40,80 € pro Monat aufwenden. Ganz anders ist die Situation in München. Die bayerische Landeshauptstadt ist die teuerste unter den deutschen Bürometropolen. Mit durchschnittlich 206,09 € pro Stellplatz und Monat im CBD ist München die einzige deutsche Immobilienmetropole, die die Marke von 200 € überschreitet. Damit ist das Parken in München mehr als fünf Mal so teuer wie in Leipzig. „Für die Differenz von über 160 Euro monatlich könnte problemlos ein Stellplatz in Düsseldorf angemietet werden“, so Andreas Trumpp.“ Im internationalen Vergleich sind aber selbst die Stellplätze in München geradezu ein Schnäppchen“, fährt er fort. In Wien müssen in vergleichbar zentraler Lage bereits durchschnittlich 350,00 € pro Monat aufgewendet werden, in Amsterdam sogar 392,00 €. Noch teurer sind Stellplätze in der Züricher bzw. Londoner City, wo die Durchschnittsmieten im CBD zum Erhebungszeitpunkt 574,30 € bzw. 779,27 € im Monat betrugen.

Durchschnittsmieten für Stellplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern deutscher Städte in € pro Monat

Durchschnittsmieten für Stellplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern (Quelle: Colliers International Deutschland)
Durchschnittsmieten für Stellplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern (Quelle: Colliers International Deutschland)

Hohe Büromieten bedeuten (meistens) hohe Stellplatzmieten

„Werden den Stellplatzmieten die Büromieten gegenübergestellt fällt auf, dass die Stellplatzmieten mit wenigen Ausnahmen umso höher liegen, je höher die Bürospitzenmiete in einer Stadt ist“, hat Andreas Trumpp analysiert. Auf den vorderen Plätzen sind wiederum Frankfurt am Main und München zu finden, gefolgt von Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart. Insgesamt sind nur drei Ausnahmen festzustellen. Berlin ist zwar hinsichtlich der Spitzenmiete eine der höherpreisigen Städte in Deutschland, hinsichtlich der durchschnittlichen monatlichen Stellplatzmieten im CBD aber die zweitgünstigste nach Leipzig, was auf die vergleichsweise großzügigen Flächenangebote im öffentlichen (Park-)Raum in Berlin zurückgeführt werden kann. Der hinsichtlich der Büromieten günstige Standort Nürnberg ist dagegen bei den Stellplatzkosten vergleichsweise teuer, ebenso die Hansestadt Bremen. Hier und in den Topstandorten dürften die hohen Stellplatzmieten u.a. auf die begrenzte Zahl an Tiefgaragen und Parkhäusern und somit Stellplätzen in flächenmäßig kleinen CBDs zurückzuführen sein. Die hohe Nachfrage nach Parkmöglichkeiten sowie die intensive Parkraumbewirtschaftung tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.

Durchschnittliche Stellplatzmieten (gelbe Balken, linke Achse) in öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern sowie Bürospitzenmieten (blaue Rauten, rechte Achse) im Vergleich (2013) in € pro Monat

Durchschnittliche Stellplatzmieten in öffentlichen Tiefgaragen/Parkhäusern sowie Bürospitzenmieten (Quelle: Colliers International Deutschland)
Durchschnittliche Stellplatzmieten in öffentlichen Tiefgaragen/Parkhäusern sowie Bürospitzenmieten (Quelle: Colliers International Deutschland)

Stellplätze in Büroimmobilien überwiegend günstiger als in Tiefgaragen und Parkhäusern

Bei der Auswertung der Stellplatzmieten verzerrt die Durchschnittsmietenberechnung etwas das Bild. Bei der Analyse der 180 Büroimmobilien in den CBD-Lagen der 13 deutschen Immobilienzentren ergibt sich zwar, dass für die Anmietung eines Stellplatzes in einer Büroimmobilie in zentraler Innenstadtlage im Schnitt 147,21 € und damit über 11,00 € mehr einkalkuliert werden müssen als in öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern. Beim Vergleich der einzelnen Standorte fällt allerdings auf, dass die Anmietung in Büroobjekten in den meisten Städten z.T. deutlich günstiger ist als in öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern. In Nürnberg beträgt die Differenz beispielweise 57,02 €, in Stuttgart 31,44 € und in Frankfurt immerhin noch 6,01 €. In den – bezogen auf Tiefgaragen und Parkhäuser – vergleichsweise günstigen Städten Leipzig und Berlin sind Stellplätze in den untersuchten Büroimmobilien dagegen mit durchschnittlich 12,53 € in Leipzig und 75,97 € in Berlin merklich teurer. In der sowieso schon kostspieligsten Stadt München sind Bürostellplätze im CBD durchschnittlich sogar noch einmal 16,69 € teurer als in Tiefgaragen und Parkhäusern. „Das zentrale Parken in der Isarmetropole hat somit seinen Preis – wie auch der entsprechende Büroraum“, so Andreas Trumpp abschließend.

Durchschnittliche Stellplatzmieten in Büroimmobilien in € pro Monat

Durchschnittliche Stellplatzmieten in Büroimmobilien (Quelle: Colliers International Deutschland)
Durchschnittliche Stellplatzmieten in Büroimmobilien (Quelle: Colliers International Deutschland)


ergo-online®: Wissenswertes rund um den Büroalltag vollständig überarbeitet

Wie im neuen Newsletter von ergo-online zu lesen ist, wurden die Seiten „Grundkurs Büroalltag“ im Netz vollständig überarbeitet. Dieser Grundkurs verbindet die Fragen der ergonomischen Arbeitsplatzeinrichtung mit den Herausforderungen, die Büroarbeit heute beinhaltet, wie Beschleunigung durch die Telekommunikation oder Arbeitsverdichtung. Leser können hier viele Praxistipps zur ergonomisch passenden Einrichtung von Arbeitsstuhl, Arbeitstisch und Bildschirm, zur richtigen Beleuchtung bei Bildschirmarbeit oder Einstellung der Bildschirmoberfläche und Wissen zu den Anforderungen heutiger Büroarbeit und deren Veränderungen finden. Wer mehr zum Büroalltag lesen möchte, wird hier fündig.

Großraumbüros unter deutschen Büroangestellten unbeliebt

Flexibel von überall arbeiten, ein Büro mit den Lieblings-Kollegen teilen oder das tägliche Arbeitspensum im Home-Office verrichten – das wünschen sich deutsche Büroangestellte. Doch der Arbeitsalltag sieht anders aus: Die Mehrzahl der Berufstätigen geht ihrer Arbeit am Schreibtisch im Büro nach. Die unbeliebteste Form der Arbeitsräumlichkeit ist dabei das Großraumbüro. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage von ImmobilienScout24 Gewerbe unter 1.026 Büroangestellten.

Die Mehrheit der Deutschen (78 Prozent) ist mit ihrer räumlichen Arbeitssituation grundsätzlich zufrieden. Wenn jedoch die Wahl bestünde, würden zwei Drittel anders arbeiten wollen: Für jeden Fünften (22 Prozent) wäre es ideal, flexibel von überall zu arbeiten. 17 Prozent würden sich gerne ihr Büro nur mit ihren Lieblings-Kollegen teilen. Den beruflichen Aufgaben dauerhaft im Home-Office nachgehen möchten 14 Prozent. Und für weitere 13 Prozent wäre ein Einzelbüro der Traum-Arbeitsplatz. Großraumbüros hingegen sind verpönt: nur ein Prozent der Befragten will in einem solchen die tägliche Arbeit verrichten. Das Großraumbüro ist damit die unbeliebteste Arbeitsräumlichkeit.

Doch wie sehen die Bedingungen im beruflichen Alltag von Büroangestellten tatsächlich aus? Die Hälfte der Befragten teilt ihr Büro mit mehreren Kollegen oder Kolleginnen (45 Prozent), rund jeder Sechste arbeitet in einem Großraumbüro. Immerhin 35 Prozent der deutschen Angestellten können sich über ein wenig Privatsphäre im Berufsalltag freuen: sie arbeiten in einem Einzel-Büro. Flexible Büroräume oder flexible Schreibtische stehen dagegen nur drei Prozent der befragten Angestellten zur Verfügung.

Wenig Flexibilität im deutschen Büroalltag

Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen die Angestellten am Schreibtisch im Büro (89 Prozent). Der Wunsch nach der Arbeit im Home-Office wird folglich nur bedingt befriedigt; lediglich jeder siebte Befragte arbeitet ab und zu von zuhause aus. Und auch Coworking-Spaces, die sich vor allem in Metropolen immer größerer Beliebtheit erfreuen, werden im bundesweiten Durschnitt bisher selten genutzt (4 Prozent).

Für die Umfrage hat das Markforschungsinstitut Innofact im Auftrag von ImmobilienScout24 Gewerbe über 1.000 Büroangestellte in Deutschland zu ihrer räumlichen Arbeitssituation befragt. Die ausführlichen Ergebnisse können unter presse@immobilienscout24.de angefordert werden.

Büroplanung: „Akustik-Plugin“ ermöglicht die Vorhersage der Nachhallzeit im Büro

Die Planung von Büroeinrichtungen und die Prognose akustischer Eigenschaften von Räumen fand bisher in zwei getrennten Welten statt. Eine Erweiterung zum pCon.planner 6, der in der Büroeinrichtungsbranche am weitesten verbreiteten Planungssoftware, bringt diese jetzt zusammen.

46 Prozent der Arbeitszeit im Büro entfällt auf Kommunikation, die restliche Zeit auf konzentrierte Einzelarbeit. Dieser Mix stellt hohe Anforderungen an die akustischen Bedingungen am Arbeitsplatz. Eine wichtige Kenngröße ist dabei die Nachhallzeit. Umgangssprachlich kann die Nachhallzeit als die Zeitdauer beschrieben werden, bis ein Schallereignis unhörbar geworden ist. Ist die Nachhallzeit eines Raums im Vergleich zu einschlägigen Empfehlungen zu lang oder zu kurz, sinkt die akustische Behaglichkeit. „Trotz der wachsenden Einsicht in diese Zusammenhänge bleibt die akustische Qualität bei vielen Einrichtungsplanungen bisher häufig dem Zufall überlassen, weil eine vorausschauende akustische Planung längst noch nicht den Regelfall darstellt“, merkt Dr. Christian Nocke, Inhaber des Akustikbüros Oldenburg, an. Die Konsequenz seien entweder oftmals teure Nachrüstaktionen oder dauerhaft schlechte Arbeitsbedingungen.

Dabei steht eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Optimierung der Nachhallzeit zur Verfügung. Beeinflusst wird diese nämlich durch alle in einem Raum vorhandenen Flächen, also durch Boden, Wand, Decke und auch durch die Einrichtung und Möblierung. Schon zur Orgatec 2012 hatten deshalb einzelne Büromöbelhersteller Prototypen zur überschlägigen Berechnung der Nachhallzeit vorgestellt. Diese wurden jetzt in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Büro-Planungssoftware EasternGraphics, dem Akustikbüro Oldenburg und dem EDV-Ausschusses des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel zu einer branchenweiten Lösung ausgebaut.

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