Auswirkungen auf die Vermietung von Büroflächen nicht festzustellen
Vier von zehn Beschäftigten im Bürobereich arbeiten zumindest gelegentlich von zuhause aus. 25 % von ihnen haben dies schriftlich mit ihrem Arbeitgeber vereinbart und 29 % mündlich. Bei der Ausstattung ihres heimischen Büros sind die Beschäftigten allerdings meist auf sich allein gestellt. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von 1000 Homeoffice-Nutzern des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V. hervor.
Als Immobilienmakler fragen wir uns natürlich immer wieder, ob dies Auswirkungen auf die Anmietung von Büros hat- Aus unserer Sicht ist dies bisher nicht der Fall, da die meisten Arbeitgeber dennoch Büroarbeitsplätze vor Ort vorhalten. Allerdings sind die Ansprüche an die Flexibilität von Arbeitsplätzen gestiegen. Im Hause Angermann soll die Chance zum „Homeoffice“ ein Stück Unabhängigkeit und ein Stück persönliche Freiheit schaffen.
Trotz mangelnder Unterstützung herrschen gute Arbeitsbedingungen
„Dass ein Arbeitgeber den Rückzug ins Homeoffice erlaubt, bedeutet nicht, dass er diesen auch aktiv unterstützt“, berichtet bso-Vorsitzender Hendrik Hund. Gerade einmal fünf Prozent der Homeworker bekämen von ihrem Chef einen Schreibtisch oder Stuhl zur Verfügung gestellt. Vier Prozent erhielten ein Budget, um sich selbst ausstatten zu können, so die Studie. Bemerkenswert ist, dass auch in der Gruppe derjenigen, die den heimischen Arbeitsplatz auf Basis einer schriftlichen Vereinbarung nutzen, nur jeder Fünfte auf die Hilfe seines Arbeitgebers zählen konnte, kommt die bso-Studie zum Ergebnis.
Weiterhin hat die Studie herausgefunden, dass dort wo die Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der Ausstattung ihres häuslichen Arbeitsplatzes unterstützen, das Geld zuallererst in die Anschaffung eines guten Bürostuhls fließt. Während insgesamt 49 % aller Befragten daheim einen Drehstuhl für dynamisches Sitzen haben, liegt der Anteil in den Homeoffices, die mit Hilfe des Arbeitgebers ausgestattet wurden, schon bei 64 %.
Für die Anschaffung eines geeigneten Arbeitstisches erhalten die Beschäftigten deutlich weniger Unterstützung laut bso. Gleichwohl begnügen sich laut der Umfrage nur 22 % aller Heimarbeiter mit einem Ess- oder Küchentisch an ihrem Arbeitsplatz. 52 % sitzen zuhause an einem klassischen Schreibtisch und immerhin 21 Prozent nutzen einen Sitz-Steh-Tisch, also einen Tisch, dessen Arbeitshöhe sich während der Arbeit von der Sitz- auf die Stehposition verstellen lässt. Die heimischen Arbeitsräume sind in den meisten Fällen abgetrennt. Immerhin 60 % aller Befragten können auch die Tür hinter sich zumachen, wenn sie ihr Homeoffice betreten.
Homeworker legen Wert auf Funktionalität und Ergonomie
„Homework hat viele Gesichter“, fasst Hendrik Hund die Ergebnisse zusammen. Aber wer häufiger oder mehrere Stunden am Stück zuhause arbeite, benötige dafür einen professionellen Arbeitsplatz. Insofern sei es “erfreulich, dass rund die Hälfte der Homeoffice-Nutzer in Eigeninitiative für ergonomische und funktionale Arbeitsplätze sorgt“.
Für mich selbst bedeutet die Möglichkeit, zuhause zu arbeiten, dass ich mein Privat- und Berufsleben überhaupt miteinander vereinbaren kann. Bei Angermann gibt es klare vertragliche Regelungen mit den Arbeitnehmern. Diese sind aber keineswegs starr – ich komme öfter ins Büro, wenn es nötig ist, und umgekehrt, auch mal weniger, wenn ein Einsatz vor Ort nicht erforderlich ist. Das Geben und Nehmen bei dieser Art der Vereinbarung halte ich für essentiell. Hänge ich zwischendurch die Wäsche auf? Ja! Arbeite ich nach Feierabend noch? Ja! Ein Homeoffice erfordert sowohl die Disziplin, sich zum Arbeiten zu motivieren, als auch die Disziplin, den Laptop irgendwann auszumachen, obwohl er so verlockend da herum steht.