„Worüber redest Du eigentlich?“ Kommunikationsprobleme zwischen den Generationen

Im Rahmen des „New Work Order“ Projekts hat der bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V. eine Studie über die Zukunft der Büroarbeit und den Aufbruch der Unternehmen in eine neue Arbeitskultur durchgeführt. Unterstützt wurde bso dabei von ORGATEC, der internationalen Fachmesse für Office & Objekt. Für die Studie wurden 450 Personalleiter und Geschäftsführer mit direkter Personalverantwortung, sowie 1.003 Beschäftigte im Bürobereich telefonisch befragt.

Unterschiedliche Kommunikationspräferenzen der Generationen

Rund 40 Prozent der befragten Personalleiter beobachteten, dass jüngere und ältere Beschäftigte zumindest gelegentlich aneinander vorbeireden. Besonders bei der digitalen Kommunikation gibt es Probleme. Während jüngere Arbeitnehmer dazu tendieren, ihre Fragen über digitale Plattformen an möglichst viele Personen zu richten, bevorzugen ihre älteren Kollegen dagegen meist die gezielte Ansprache einzelner Kollegen.

Die drei Arbeitnehmergenerationen wurden für die Interviews wie folgt abgegrenzt:

  • Generation Y: Beschäftigte unter 30 Jahren
  • Generation X: Beschäftigte zwischen 30 und 49 Jahren
  • Baby Boomer: Beschäftigte über 50 Jahren

Die Studie verdeutlicht, dass generationentypische Lebenswirklichkeiten der Arbeitnehmer einen maßgebenden Einfluss auf bestimmte Formen der Zusammenarbeit haben. Während die Baby Boomer die faktenorientierte Kommunikation schätzen, hat die Generation X einen Hang zu zeitraubenden, weitschweifigen Formulierungen. Die Generation Y hingegen wird als fordernd und direkt empfunden und stößt damit bei älteren Kollegen auf Ablehnung. Bei immerhin 12 Prozent aller Unternehmen führt diese Mischung aus unterschiedlichen Kommunikationswegen und generationstypischen Ausdrucksweisen immer wieder zu Reibungsverlust in der Zusammenarbeit.

Hohe Erwartungen an das Arbeitsumfeld

Um dies zu verhindern setzen die meisten Arbeitgeber auf mehr persönlichen Austausch zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmern. Dafür gilt es geeignete Orte zu schaffen, die von allen Beschäftigten gerne genutzt werden. Die Studie zeigt, dass nur 35 Prozent der Arbeitnehmer von der Qualität ihres Arbeitsumfeldes voll und ganz überzeugt sind. Gerade einmal knapp die Hälfte der Arbeitnehmer gibt an, dass der Stil der Einrichtung zu ihrem Unternehmen passt. Bei allen Vertretern der drei Arbeitnehmergenerationen spielt die Attraktivität des Arbeitsplatzes jedoch eine wichtige Rolle.

Neue Arbeitskultur gegen Fachkräftemangel

Potential, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, dürfte auch in einer effizienteren Gestaltung der Arbeit bestehen. Besonders die Beschäftigten der Generation X leiden unter der steigenden Arbeitsbelastung. Ursache dieser Mehrarbeit ist in vielen Fällen die neu hinzugekommene Projektarbeit. Anstelle von Entlastung verursachen Projekte zusätzliche Arbeit, da diese neben den „normalen“ Abläufen bewältigt werden muss. Die Unternehmen könnten zum Beispiel, um die Generation X zu entlasten, jüngeren Arbeitnehmern mehr Verantwortung zutrauen. So gelten für die Generation Y folgende Faktoren als Motivatoren:

  • Flache Hierarchien
  • Persönliches Miteinander
  • Persönliches Feedback
  • Aufstiegschancen
  • Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung
  • Gestaltung der Arbeitsplätze

Weitere Chancen den Fachkräftemangel entgegen zu wirken, liegen in der Bindung der älteren Arbeitnehmer. Zwar scheint sich die Mehrzahl der Beschäftigten auf die Rente zu freuen, jeder Dritte könnte sich aber auch über das offizielle Renteneintrittsalter hinaus eine weitere Tätigkeit für den aktuellen Arbeitgeber vorstellen.

Mehr Informationen zum Thema zeigt die internationale Fachmesse Office & Objekt „ORGATEC“ vom 21. Bis 25. Oktober in Köln.

 

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